Was ist Open Space?
Open Space ist eine bewährte Methode zur Moderation für selbstorganisierte Gruppen, um die für sie relevanten Themen zu diskutieren. Die Struktur ist offen und flexibel und bietet Raum für Kreativität, Kooperation und Innovation. Open Space unterscheidet sich von traditionellen Moderationstechniken, da nach der Einführung die inhaltliche Gestaltung in die Selbstorganisation der Teilnehmenden übergeht.
Wie funktioniert das?
Der Kern des Open Space liegt darin, einen offenen Raum zu schaffen. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, ihre eigenen Themen, Herausforderungen und Anliegen einzubringen – den Rahmen gibt ein übergeordnetes Thema vor. Der Prozess beginnt mit einer kurzen Einführung, in der die Grundprinzipien dieser dynamischen Methode erläutert werden. Anschließend werden die eingebrachten Themen an zentralen Pinnwänden oder an einem Whiteboard festgehalten. Jeder, der ein Thema vorschlägt, übernimmt die Verantwortung, dass das Thema auf die Agenda gesetzt wird. Es entsteht somit ein „Themen-Marktplatz“. Die Teilnehmenden haben nun die Möglichkeit, sich aktiv an einem oder mehreren Themen und Arbeitsgruppen zu beteiligen. Es gibt einen groben Zeitplan, doch keine festen Start- und Endzeitpunkte für die Themenbearbeitung oder vorher festgelegte Abläufe. Die Gestaltung des jeweiligen Themas findet in verschiedenen Räumen oder Ecken des Raumes statt, wobei die Teilnehmenden frei wählen können, wo sie sich einbringen, zuhören oder ihr Wissen teilen möchten. Die Themeninseln finden parallel statt, wodurch die Teilnehmenden die Möglichkeit haben, zwischen den Themen-Gruppen zu wechseln.
Die fünf Prinzipien und ein Gesetz:
- Die, die da sind, sind die Richtigen. Jeder hat das Recht teilzunehmen, egal ob Praktikant oder Geschäftsführung.
- Was auch immer geschieht, es ist das Richtige. Ob Konzepterstellung, Brainstorming oder offener Erfahrungsaustausch.
- Es beginnt, wenn es beginnt. Kreativität und gute Gespräche lassen sich nicht planen. Die Zeit ist reif, wenn sich die Gruppe zusammengefunden hat und zusammen beschließt loszulegen.
- Vorbei ist vorbei. Auch wenn kein klares Ergebnis erzielt wurde, dann geht es ggf. nach Absprache und losgelöst vom Open Space weiter.
- Wo auch immer es passiert, es ist der richtige Ort. Es spielt keine Rolle, ob der ideale Ort gegeben ist. Es wird der Raum genutzt, der dafür offen ist.
Es gibt ein Gesetz im Open Space: Das Gesetz der zwei Füße. Die Teilnehmenden bleiben so lange in einer Gruppe, wie es richtig erscheint. Anderen Falls ziehen sie weiter in andere Gruppen. Wird das Gesetz beachtet, so offenbaren sich zwei Arten von Teilnehmenden: die Hummeln und die Schmetterlinge. Die Hummeln arbeiten fleißig und engagiert an einem Thema, während die Schmetterlinge ihren möglichen Beitrag von Gruppe zu Gruppe tragen und an verschiedenen Themen mitwirken oder einfach nur kurz reinhören.
Vorteile von Open Space:
Gleichberechtigte Teilnahme: Open Space ermöglicht es allen Teilnehmenden, ihre Stimme zu erheben und Themen vorzuschlagen, die für sie von Bedeutung sind. Es fördert eine Kultur der Gleichberechtigung und Inklusion, mit Kaffeepausen-Atmosphäre.
Vielfalt an Perspektiven: Da Open Space eine offene Struktur hat, zieht es Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Kenntnissen und Perspektiven an. Dies führt zu einer breiteren und vielfältigeren Palette von Ideen und Lösungsansätzen.
Selbstorganisation: Open Space ermutigt die Teilnehmenden, eigenverantwortlich zu handeln und ihre eigenen Diskussionen zu moderieren. Dies fördert die Verantwortungsbereitschaft und das Engagement jedes Einzelnen.
Effizienz und Fokus: Da die Teilnehmenden die Freiheit haben, zu wählen, an welchen Diskussionen sie teilnehmen möchten, sind sie motivierter und engagierter. Dies führt zu einer höheren Effizienz und einem stärkeren Fokus auf die behandelten Themen.
Fazit:
Der Open Space ist eine Methode zur Gestaltung von Gruppendiskussionen und der kreativen Zusammenarbeit. Der offene Raum ermöglicht den Austausch von Ideen und gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit aktiv zu partizipieren und lösungsorientiert zusammenzuarbeiten.
Nutzen Sie diese Methode, um ihre Organisation zu stärken und die Potenziale aller Beteiligten zu entfesseln. Die ideen-meuterei nimmt dabei die Rolle der begleitenden Moderation ein – klar, dialogorientiert und methodisch fundiert in diesem Prozess.
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